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Erinnerungsstele für Zehntscheuer eingeweiht

icon.crdate06.12.2024

Gegenüber der evangelischen Kirche im Ortsteil Rußheim vor der heutigen Seniorenwohnanlage, wurde ein Sandsteinobelisk, als Erinnerung an die Zehntscheuer eingeweiht.

Für den Neubau der Wohnanlage musste das Anwesen Rheinstraße 44 am Standort der früheren herrschaftlichen Zehntscheuer damals weichen. Die jetzt in dem Bereich offiziell eingeweihte Stele erinnert an die 1772 zur Sammlung von Zehntabgaben errichtete Zehntscheuer. Oben stellt die vom Natursteinbetrieb Jürgen Oberle gefertigte Stele den Dachstuhl des historischen Gebäudes dar. Initiiert wurde sie vom ehemaligen Rußheimer Ortsvorsteher Manfred Werner. Bürgermeister Frank Bolz dankte bei dem Akt allen Beteiligten, die von der Idee, über die Nachforschungen bis hin zur Umsetzung zum Errichten der Stele beigetragen haben.

Ganz besonders bedankte er sich bei der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe für ihre Spende, über die die Stele voll finanziert werden konnte.

„Die Stele erinnert an das Gebäude selbst, aber auch an die landwirtschaftliche Tradition von Rußheim und an die harte Arbeit der Menschen in früherer Zeit“, betonte Thomas Schroff, Mitglied des Vorstands der Sparkasse Karlsruhe. Sie sei nicht zuletzt ein Zeichen der Wertschätzung für die Leistungen früherer Generationen und trage dazu bei, die Erinnerung auch in Zukunft zu bewahren.

Nach der staatlichen Ablöse des Zehnten 1833 ersteigerte die Gemeinde Rußheim das Gebäude 1837. 1846 ging es in Privateigentum über. 1963 baute der damalige Eigentümer die Scheune massiv zur Fahrzeughalle um, bei völlig verändertem Erscheinungsbild. Das betraf speziell den vorderen Teil und das Dach. Das originale Sandsteinmauerwerk blieb an der linken Giebelseite ebenso wie der rückwärtige Bereich einschließlich Hof erhalten. Vom ursprünglichen Aussehen zeugen noch Bilder. Nach Ankauf durch die Gemeinde 2008 diente der Bau noch als Lager und ab 2016 der örtlichen Flüchtlingshilfe.

Eine Tafel, die an der Stele angebracht ist, dokumentiert die wesentlichen Daten. Eingebettet ist auch ein QR-Code, der auf eine noch einzurichtende und von Heimatkundler Rainer Oberacker recherchierte und erarbeitete Online-Präsentation der Historie auch mit Fotos und Dokumenten führen soll.