Asiatische Hornisse - Sichtungen bitte melden!
icon.crdate20.11.2023
Asiatische Hornisse - Sichtungen bitte melden!
Sie ist wohl gekommen um zu bleiben, und sie hat seit ihrer Ankunft in Deutschland im Jahr 2014 schon erhebliche Schäden angerichtet: Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina - kurz ‚Velutina‘) wurde aus Fernost nach Europa eingeschleppt, ist in der EU als invasive Art eingestuft und wird deshalb auch in Deutschland bekämpft. Im Gegensatz dazu steht die europäische Hornisse unter Naturschutz!
Warumwird die Asiatische Hornisse bekämpft, während die europäische Hornisse geschützt ist?
1. Die asiatische Hornisse gilt als invasive Art, das heißt, sie vermehrt und verbreitet sich extrem stark. In jedem Volk wachsen im Herbst mehrere Jungköniginnen heran, die im Folgejahr neue Völker gründen können – in manchen Völkern sind es mehrere hundert!
2. Ein Volk der Asiatischen Hornisse schafft es, in seinem Umfeld ganze Bienenvölker so zu dezimieren und zu schwächen, dass sie nicht überleben bzw. sie gleich vollständig auszuräubern.
3. Neben der Honigbiene stehen Wildbienen und andere Insekten bis zur Größe von Libellen auf ihrem Speiseplan, von denen viele Arten ohnehin gefährdet sind.
4. ..und ihr Appetit ist groß: man geht davon aus, dass in einem Volk der asiatischen Hornisse in der Hochsaison zwei bis drei Pfund Insektenmasse pro Tag verfüttert werden, und zwar ausschließlich tagaktive Insekten, da die asiatische Hornisse im Gegensatz zu ihrer europäischen Verwandten nur am Tag fliegt.
Wie unterscheidet man die „gute“ heimische von der „bösen“ asiatischen Hornisse?
Während der Hinterleib der heimischen Hornisse lebhaft gelb-schwarz gestreift ist, ist er bei der asiatischen Art überwiegend schwarz gefärbt, mit nur einer einzelnen, feinen, gelben Binde und einem breiten orangen Streifen am hinteren Ende des Leibes. Leuchtend gelb sind hingegen ihre Beine.
Auch der Nestbau ist deutlich anders: Zwar verwenden beide Hornissen-Arten ganz ähnliches Baumaterial, nämlich Holzfasern, die sie mit ihrem Speichel zu einer pappeähnlichen Masse verkauen, aber während die heimischen Hornissen daraus ihre Brutzellen in geschützte, dunkle Hohlräume hineinbauen (Baumhöhlen oder auch Speicher / Scheune / Rollladenkästen), baut die Velutina grundsätzlich freihängende, eiförmige bis runde Nester mit einem Durchmesser bis zu 70 cm. Diese werden meistens in sehr großer Höhe an Äste hoher Bäume angehängt, in selteneren Fällen auch mal am Firstbalken eines Hauses oder auch an sehr geschützter Stelle in Bodennähe, z.B. in einer dichten Hecke. Von unten betrachtet wirkt ein solches Nest wie ein grauer Medizinball.
Aber nicht jedes runde Nest im Baum ist das Werk der asiatischen Hornisse!
Auch zwei heimische Wespenarten bilden ähnliche Nester aus, nämlich die Sächsische und die Mittlere Wespe - zwei eher seltene und äußerst angenehme Vertreter ihrer Insektenfamilie!
Was ist zu tun?
Aktuell geht es darum, Nester der asiatischen Hornisse ausfindig zu machen. Die Vernichtung dieser Nester ist leider unumgänglich, um das exponentielle Wachstum der Völkerzahlen einzudämmen. Nur so kann verhindert werden, dass die zahlreichen Jungköniginnen, die im Nest heran wachsen, sich in ihr Winterquartier einnisten und im Frühjahr neue Völker gründen.
Sichtungen bitte melden!
Bitte melden Sie Sichtungen von Asiatischen Hornissen (Einzeltieren oder Nestern) über das Meldeportal des Landes, über die „Meine Umwelt“-App oder die Webseite der LUBW: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/asiatische-hornisse-melden.
