Rückhalteraum Elisabethenwört Kellervermessungen im Rahmen der Entwurfsplanung
Der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidiums Karlsruhe ist Vorhaben-träger für den „Rückhalteraum Elisabethenwört“, Teil des Integrierten Rheinpro-gramms, und dient dem Hochwasserschutz der Rheinanlieger. Nach Abschluss der seit 2015 laufenden Vorplanung wurde im Februar 2018 die Vorzugsvariante „Kleine Dammrückverlegung“ ausgewählt. Aktuell wird nun an der Entwurfs- und Genehmigungsplanung gearbeitet.
Durch den Betrieb des Rückhalteraumes kommt es zu Wechselwirkungen zwischen dem im Raum zurückgehaltenen Hochwasser und dem Grundwasser. Die Berechnungen mit dem numerischen Grundwassermodell ergeben für die Vorzugsvariante beim 200-jährlichen Modellhochwasser im Vergleich zum Ist-Zustand geringfügige zusätzliche Grundwasseranstiege in bebauten Gebieten, die im Zentimeter-Bereich liegen. Bei den Berechnungen wurde hierbei in einem ersten vereinfachten Ansatz eine gleiche Kellertiefe der Kellersohlhöhen unter dem Gelände angenommen.
In bebauten Gebieten gilt das Verschlechterungsverbot, das heißt durch den Be-trieb des Rückhalteraums dürfen keine zusätzlichen schadbringenden Grund-wasseranstiege entstehen. Im Bedarfsfall müssen entsprechende Schutzmaßnahmen geplant und umgesetzt werden. Um eine potenzielle Verschlechterung der Grundwassersituation für das einzelne Gebäude in der künftigen Planung ausschließen zu können, ist es dabei wichtig, die exakte Höhenlage der Kellersohle zu kennen.
Im Zuge der weiteren Planung werden die Keller deswegen nun genau vermessen. Die Kellervermessungen werden ab Mitte September bis voraussichtlich Mitte November 2018 in der Ortslage von Dettenheim-Rußheim sowie bei den Aussiedlerhöfen und Vereinsheimen auf den Gemarkungen Philippsburg und Germersheim durchgeführt.
Vermessen werden Gebäude, bei denen der berechnete Grundwasserstand während des Rheinhochwasserscheitels beim 200-jährlichen Modellhochwasser weniger als zweieinhalb Meter unter der Geländeoberkante liegt. Die Bewohner, deren Keller vermessen werden sollen, werden per Brief angeschrieben und gebeten, den Vermessungsingenieuren den Zutritt zu ihrem Gebäude zu ermöglichen. Die Vermessung eines Kellers dauert etwa eine halbe Stunde.
Für die technische Planung ist die Arbeitsgemeinschaft „ARGE UNGER Ingenieure/CDM Smith Consult“ beauftragt. Die Vermessungsarbeiten für die Kellerhöhen übernimmt das Vermessungsbüro Elke Haser (Ettlingen). Die Vermessungsingenieure sind mit einem entsprechenden Berechtigungsschein ausgestattet, um zusammen mit ihrem Messtrupp die Vermessungen vor Ort durchzuführen.
Der aktuelle Newsletter und weiterführende Informationen zum Projekt „Rückhalteraum Elisabethenwört“ sind auf der Projektseite im Internet des Regierungspräsidiums Karlsruhe unter folgendem Link zu finden:
https://rp.badenwuerttemberg.de/Themen/WasserBoden/IRP/Seiten/Elisabethenwoert.aspx
Bei Fragen können Sie sich gerne an unsere E-Mail-Adresse rhr.elisabethenwoert@rpk.bwl.de oder telefonisch 0721/926-7694 wenden.
Foto: Regierungspräsidium Karlsruhe